DMUG-Archiv 2006

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Re: Stochastik-Problem

Hallo Johannes,

die letzte Stochastikvorleseung verhallte im vergangenen Jahrtausend, so gehört der Schreiber weder zu den einen noch zu den anderen. Nur zum Sagen, da beide Zufallsvariablen Z1 und Z2 unabhängig voneinander und mit der gleichen Dichte f verteilt sind, wird offensichtlich eine Charakterisierung von f (f symmetrisch, f Diracverteilung, ...) gesucht.

Man schlägt Bellach - Franken - Warmuth - Warmuth, "Mass, Integral und bedingter Erwartungswert", WTB 226, Berlin 1978, S. 106 ff auf und kann etwas herumrechnen, ohne in die Integrale abzudriften:

Wg. E(a Y1 + bY2 | C) = a E(Y1 | C) + b E(y2 | C)
wird
E(Zi | Zi >= zHat/2) >= 1/2 E(Z1 + Z2 | Z > zHat)
2 E(Zi | Zi >= zHat/2) >= E(Z1 + Z2  | Z > zHat)

Z1 und Z2 sind voneinander unabhängig, daher kann man einmal Z1 und einmal Z2 verwenden
E(Z1 | Z1 >= zHat/2) + E(Z2 | Z2 >= zHat/2) >= E(Z1 + Z2 | Z > zHat)

wg. S. 108 wenn eine Zufallsgrösse Y von der Bedingung C unabhängig ist E(Y | C) = EY und aus Ihrer Aufgabe n.V. EZi = 0
kann man intuitiv (!) linkerhand nahrhafte Nullen einfügen

E(Z1 | Z1 >= zHat/2) + E(Z1 | Z2 >= zHat/2) + E(Z2 | Z2 >= zHat/2) + E(Z2 | Z1 >= zHat/2) >= E(Z1 + Z2 | Z > zHat) E(Z1 | Z1 >= zHat/2 && Z2 >= zHat/2) + E(Z2 | Z2 >= zHat/2 && Z1 >= zHat/2) >= E(Z1 + Z2 | Z > zHat)

die Bedingungen sind nun gleich und somit retour mit der erstgenannten Formel

E(Z1 + Z2 | Z1 >= zHat/2 && Z2 >= zHat/2) >= E(Z1 + Z2 | Z > zHat)

das wäre nun die Bedingung für dieselbe Zufallsgrösse (Z1 + Z2), dass wenn Z1 und Z2 je für sich grösser sind als zHat/2, der bedingte Erwartungswert grösser sein soll als wenn Z1 + Z2 > zHat. Geometrisch gibt es natürlich für den ersten Fall einen grösseren Träger - merkwürdigerweise; noch nicht verwendet wurde, dass die Bedingung für alle (sinnvollen) zHat gelten soll. Um jetzt weiterzukommen, ist reverses engineering immer eine gute Idee, dazu müsste man aber wissen, welche Literatur am Lehrstuhl üblicherweise gelesen, geschrieben bzw. empfohlen wird. Die andere, bessere, Möglichkeit ist, jetzt einmal die Integrale hervorzuholen und zu probieren, ob sich eine einleuchtende Charakterisierung für f herleiten lässt. Diese würde dann rückwärts die o.g. Überlegung rechtfertigen. Im gegenteiligen Fall war diese Überlegung Nonsense und gehört verworfen.

Gruss nach Hamburg
Udo.

Johannes Bruder wrote:

Liebe Stochastik-Experten und Wahrscheinlichkeitstheoretiker,

ein Problem raubt mir den Schlaf und letzten Nerv. Es geht um
bestimmte Eigenschaften der Summe von zwei Zufallsvariablen, die
eigentlich irgendwie zu zeigen sein sollten. Eine kurze Beschreibung des
Problems findet Ihr unter:

http://www1.uni-hamburg.de/PFAEHLER/Problem.pdf

:) Tipps, Anregungen und sonstige sachdienliche Hinweise werden
fürstlich und individuell belohnt...

Besten Dank für die Hilfe und viele Grüße aus Hamburg,
Jo



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